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Moral und Ethik in der Wissenschaft

Verantwortung, Moral und Werte in der Gesellschaft standen im großen Hörsaal (Audimax) der Universität Witten/Herdecke im Mittelpunkt des Dialogforums und bei der Verleihung der Ehrensenatorwürde der Stiftung für Bildung & Kultur.

Nach dem Nobelpreis für Physik ging auch der Chemie-Nobelpreis 2007 an einen deutschen Wissenschaftler. Der damalige Bundespräsident Horst Köhler betonte in seinem Glückwunschschreiben an die Preisträger, dass sie hiermit  „im Sinne Alfred Nobels das Leben der Menschen verbessert haben“ und somit das Interesse an den Chancen und Freiheiten in der Bildung und Wissenschaft fördern. 

"Freiheit und Grenzen der Wissenschaft"

Über "Freiheit, Verantwortung, Moral & Ethik in der Wissenschaft" hielt  der Londoner Professor Gustav V.R. Born seinen Beitrag zum Dialogforum für Verantwortung und Zukunft im Audimax an der Alfred-Herrhausen-Straße der Universität Witten/Herdecke. Gustav Born -  Mitglied der englischen "Royal Society" und Sohn von Max Born - dem Nobelpreisträger für Physik des Jahres 1954 - ist Forscher am renommierten William-Harvey-Institut in London und lehrte unter anderem an der Universität Cambridge und am King's College in London. Der Vortrag Borns steht im Rahmen des "Dialogforums für Verantwortung und Zukunft in Bildung und Wissenschaft".

Eingeladen hatte der Vorstand der Bildungs- & KulturInitiative zum Dialogforum "Verantwortung & Zukunft" den Londoner Medizinprofessor Gustav Born. Den Abend moderierte der Initiator Professor Detlef Mache zusammen mit Professor Matthias Kettner, Studiendekan der Fakultät für das Studium fundamentale, von der Universität Witten-Herdecke. Für den musikalischen Teil des Abends sorgte der Komponist und Pianist Jin Urayama.

Verantwortung bewusst sein (Presseauszug WAZ)

(...) "Dieses Dialogforum sollte Denkanstöße liefern", sagte Organisator Prof. Detlef Mache. Der Umgang der Gesellschaft mit Bildung und Wissenschaft sei im Wandel begriffen. "Es gibt eine steigende Ignoranz von Werten und Moralvorstellungen in der Bildung. Dies behindert die Chancen einer ganzen Generation", so Mache.

Gustav Born, mittlerweile 87-jähriger Forscher an den Universitäten von Cambridge und London, sprach aus einem reichen Erfahrungsschatz. Über seinen Vater Max Born und später auch die eigene Arbeit begleiteten akademische Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Werner Heisenberg oder Carl Friedrich von Weizsäcker selbstverständlich sein Leben. "Der Wissenschaftler muss sich immer seiner Verantwortung bewusst sein", lautete die Botschaft seines Vortrags im Audimax.

Dass der Vorstand der Bildungs- & KulturInitiative den Medizinprofessor für einen Vortrag gewinnen konnte, war keine Selbstverständlichkeit. Der verdiente Forscher meidet mit zunehmendem Alter öffentliche Auftritte. Mit viel Anerkennung begrüßte daher Matthias Kettner, Forschungsdekan des Studium fundamentale, den Nobelpreisträger-Sohn.

Doch Born war nicht der einzige interessante Gast des Abends. Der Berliner Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Dieter Hoffmann sprach über den "Luxus des Gewissens". Grundlage seines Vortrags waren private Briefausschnitte der Physiker Max Born und Albert Einstein. In diesen seltenen Dokumenten widmeten sich die beiden Naturwissenschaftler kritisch dem politischen Zeitgeschehen. Hoffmann erinnerte zugleich an die vor 50 Jahren veröffentlichte "Göttinger Erklärung", in der 18 namhafte Wissenschaftler ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft dokumentierten. "Solche Abende schaffen kreative und innovative Ideen", sagte Detlef Mache zufrieden.

 

Verantwortung Zukunft

Eine Dialogveranstaltung der Bildungs- & KulturInitiative in Zusammenarbeit mit der